Häufige Einwände gegen die Astrologie

Einige sogenannte Astrologie-Kritiker bringen dermaßen fanatische und irrationale Argumente gegen die Astrologie, dass man sich fragen muss, welche Angst sie eigentlich antreibt. Und sehr häufig tun sie das, ohne auch nur die minimalsten Kenntnisse von dem zu haben, was Astrologen tun.

Um den Jahreswechsel häufen sich Artikel von und über Astrologen. Es mag sein, dass der eine oder andere Astrologe sich zu unseriösen Aussagen hinreißen lässt oder sich von Journalisten verführen lässt, ganz konkrete Aussagen über das kommende Jahr zu machen und damit die Aussagegrenzen der Astrologie überschreitet. Wir alle kennen Astrologinnen und Astrologen, die es mit der Ethik nicht so genau nehmen. Aber in welchem Beruf gebe es solche Leute nicht? Im folgenden Artikel will ich mich daher näher mit den Einwänden gegen Astrologie auseinandersetzen.

Ebenso fanatisch und irrational tritt in diesen Tagen aber auch der eine oder andere selbsternannte Astrologiekritiker auf und zwar häufig ohne auch nur die minimalsten Kenntnisse von dem zu haben, was Astrologen tun.

Inspiriert von einem Artikel von Matthew Currie auf der Seite Astrology News Service habe ich deshalb einige der häufigsten Kritker-Argumente herausgegriffen und sie beantwortet. Der Artikel folgt lose der Argumentation von Matthew Currie, wurde von mir aber deutlich überarbeitet und erweitert (den vollständigen englischsprachigen Original-Artikel von Matthew Currie finden Sie hier).

Häufige Einwände gegen die Astrologie

Argument 1: Es gibt in Wirklichkeit 13 Sternbilder. Astrologinnen und Astrologen haben offenbar noch nicht wahrgenommen, dass es ein 13. Sternbild des Schlangenträgers gibt.

Antwort: Dieses Argument beweist mit am besten, dass Skeptiker nicht bereit sind, sich mit Astrologie ernsthaft auseinanderzusetzen. Täten sie das, wüssten sie nämlich, dass die Astrologie überhaupt nichts mit den Sternbildern zu tun hat.

Wenn Astrologen manchmal etwas ungenau von "Sternzeichen" reden, meinen sie in Wirklichkeit Tierkreiszeichen. Astrologen teilen die Ekliptik vom Frühlingspunkt, 21.3., beginnend, in genau 12 gleich große Abschnitte, die als Tierkreiszeichen bezeichnet werden. Abgesehen von der Benennung, haben diese jedoch nichts mit den gleichnamigen Sternbildern zu tun. Mit anderen Worten: wenn sie am 23. März geboren sind, werden sie auch in 5000 Jahren immer noch Widder sein, unabhängig davon, welches Sternbild sich im Hintergrund am Himmel befindet.

Vergleichen lässt sich das mit einem Thermometer. Wenn Sie einfach eine Flüssigkeit in ein Glasröhrchen füllen, wird sich diese Flüssigkeit bei zunehmender Temperatur ausdehnen und bei abnehmender Temperatur zusammenziehen. Ohne eine Skala im Hintergrund (in der Astrologie die Tierkreiszeichen), werden Sie mit dieser Information aber sehr wenig anfangen können. Mit anderen Worten, der Tierkreis ist nichts anderes als eine in den Himmel geworfene Skala, die Astrologen (und übrigens auch Astronomen und Meteorologen) die Bewegungen der Himmelskörper und die Jahreszeiten einzuordnen ermöglicht.

Überquert die Sonne die Tierkreispunkte 0° Widder, Krebs, Waage oder Steinbock, so wissen wir, es ist Frühlingsanfang (Tagundnachtgleiche), Sommeranfang (Sommersonnenwende), Herbstanfang (Herbsttagundnachtgleiche) oder Winteranfang (Wintersonnenwende). Von diesen vier Eckpunkten ausgehend, wird dann der Tierkreis in 12 genau gleich große Abschnitte geteilt. Dieser Tierkreis wird auch als tropischer Tierkreis bezeichnet. Der Beginn des Tierkreises liegt, wie oben erwähnt, bei 0° Widder, das ist jene Stelle, wo die Sonne bei ihrem scheinbaren Lauf um die Erde den Himmelsäquator von Süden nach Norden überquert.

Argument 2: Es gibt keine bekannte physikalische Kraft, die die Astrologie oder den Einfluss der Planeten erklären könnte.

Antwort: Mit dem gleichen Argument könnte man die Wirksamkeit vieler Medikamente bestreiten. Auch bei ihnen ist häufig keine genaue physikalische Wirkung bekannt. Aspirin beispielsweise wurde, in ähnlicher Form wie heute, jahrhundertelang benutzt. Der genaue physiologische Wirkmechanismus wurde allerdings erst in den 1970-er Jahren aufgeklärt. Nicht zu wissen WIE eine Sache funktioniert bedeutet nicht, dass sie nicht funktioniert.

Und im Übrigen geht dieses Argument am Wesentlichen vorbei, denn Astrologen behaupten nicht, dass die Planeten einen Einfluss auf uns Menschen hätten! Wir könnten ja das Funktionieren der Astrologie selbst dann nicht erklären, wenn wir genau wüssten, dass die Planeten eine bestimmte physikalische Wirkung auf uns ausüben.

Das ist etwas, was auch von manchen Astrologen bisweilen ausgeblendet wird. Denn Astrologen deuten ja die Anlage, das genaue Zusammenwirken der unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile anhand des Geburtshoroskops. Wenn Sie heute 50 Jahre alt sind, sind das Planetenkonstellationen, die vor 50 Jahren am Himmel waren! Selbst wenn es eine unbekannte physikalische Kraft gäbe, die von den Planeten ausgeht, wie wäre es dann zu erklären, dass diese Planeten Auswirkungen auf Konstellationen haben, die vor 50 Jahren bestanden?

Astrologen gehen also nicht von physikalischen Kräften der Planeten aus, selbst wenn wir heute wissen, dass etwa Sonnenflecken oder die Bewegung des Mondes durchaus messbare Auswirkungen auf die Erde und das Leben der Menschen haben. Astrologen gehen vielmehr davon aus, dass die Stellungen der Planeten etwas anzeigen, ohne es zu verursachen. Ähnlich wie ein Thermometer die Raumtemperatur anzeigt, ohne diese Temperatur zu verursachen.

Argument 3: Wie kann jeder 12. Mensch auf der Welt genau das gleiche Zeichen und damit den gleichen Charakter haben. Das ist völlig unglaubwürdig!

Antwort: In der Tat, das ist wirklich unglaubwürdig. Allerdings beweist dieses Argument nur die Unkenntnis der Astrologie. Jede seriöse astrologische Beratung bezieht sich im Mindesten auf den Aszendenten, seinen Herrscher-Planeten, die Stellung der Sonne und weiterer Planeten im 1. Haus. Nur die Kombination aus Aszendent, Herrscher im Tierkreiszeichen und Sonne ergibt bereits 12 x 12 x 12 = 1728 Möglichkeiten. Einen Menschen nur mittels seines Sonnenzeichens beschreiben zu wollen, wie das etwa Zeitungshoroskope tun, ist in etwa so genau wie ein Auto anhand seiner Farbe beschreiben zu wollen.

Die Krux ist, sehr viele Menschen kennen ihr Sonnenzeichen vulgo "Sternzeichen", aber wie viele kennen ihr Mond-, Merkur-, Venus-, Jupiter-, Saturn-Zeichen? Auch alle diese Stellungen modifizieren die Deutung eines Geburtshoroskops und sind genauso wichtig.

Fakt ist, Zeitungshoroskope gibt es. Und offenbar werden selbst seriöse Astrologen immer wieder daran gemessen wie unsinnig und bewusst beliebig diese sind. Mit dem gleichen Argument könnte man jedoch auch wissenschaftlich arbeitende Psychologen verurteilen, nur weil in manchen Frauenzeitschriften der eine oder andere sogenannte psychologische Test abgedruckt ist, der mehr Unterhaltungs- als wissenschaftlichen Wert hat.

Argument 4: Astrologen sind nur geldgierig und nutzen Leichtgläubige aus.

Antwort: Wenn es verwerflich wäre, Geld für eine Dienstleistung zu verlangen, dann gäbe es vermutlich sehr viele Berufe, die zu verdammen wären. Mit dem gleichen Argument könnte ich Medikamente verbieten oder verdammen, nur weil Pharmafirmen Geld dafür verlangen und vielleicht sogar die Angst der Kranken gezielt für sich nutzen. Womöglich könnte ich sogar meinen Steuerberater als unseriös bezeichnen, weil ich ihm jedes Jahr viel Geld zahle und immer noch nicht Millionär bin!

Und dann kommt ja noch etwas dazu: wenn alle Astrologen geldgierig wären, wären sie gleichzeitig auch dumm, einen Beruf wie den des Astrologen auszuüben. Denn es gibt bedeutend bessere und schnellere Möglichkeiten reich zu werden.

Wahr ist aber, dass jeder Astrologe, der seine Klienten von sich abhängig machen möchte und den Eindruck vermittelt, der Klient dürfe keinen wichtigen Schritt in seinem Leben tun, ohne vorher seinen Rat einzuholen, unseriös und unethisch handelt (vgl. Ethikrichtlinien Astrologen der Wirtschaftskammer Österreich). Schwarze Schafe gibt es jedoch in jedem Beruf, das mögen wir bedauern, es ist aber ein Aspekt der Realität.

Argument 5: Seit den Ursprüngen der Astrologie wurden neue Planeten entdeckt. Wie kann die Astrologie dabei heute noch genaue Aussagen liefern?

Antwort: Das gleiche Argument könnte man auch auf die Medizin anwenden. Lange bevor Mediziner entdeckten, wie Zellen sich in unterschiedliche Körperteile differenzieren, wussten Heiler bereits unterschiedliche Körperteile und Entzündungen von Knochenbrüchen zu unterscheiden. Und ganz abgesehen davon bleibt die Bedeutung von Sonne und Mond im Horoskop gleich, auch wenn wir jetzt Uranus und Neptun mit einbeziehen.

Persönlich glaube ich, dass wir mit den beiden Lichtern, Sonne und Mond, den Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun sowie Pluto gut das Auslangen finden können. Und auch wenn wir weitere Faktoren wie Chiron, Lilith, Priapus und Asteroiden einbeziehen, können diese Faktoren lediglich ergänzende Hinweise sein. Und egal mit wie vielen Faktoren ein Astrologe arbeitet, es würde keinem einfallen, nur noch Asteroiden heranzuziehen, aber Sonne, Mond, Merkur, Venus, etc. einfach wegzulassen!

Argument 6: Unterschiedliche Astrologen arbeiten mit unterschiedlichen Himmelskörpern und Asteroiden. Wo bleibt da die Genauigkeit und Vergleichbarkeit?

Antwort: Analog könnte man auch Psychologen vorwerfen, dass sie mit unterschiedlichen Persönlichkeits- und Intelligenztests arbeiten oder dass sie Begriffe wie "Selbst", "Ich" oder "Unbewusstes" völlig unterschiedlich verwenden, je nach therapeutischer Schule.

Dieser Einwand trifft nicht, sofern die wissenschaftliche Gepflogenheit eingehalten wird, verwendete Begriffe vorweg genau zu definieren. Genau das tun auch gute Astrologen: sie definieren vorweg, was sie unter Begriffen wie "Aszendent", "Pluto" oder "Herrscher von 1" verstehen, welche Orben sie verwenden und auf welche astrologische Schule sie sich beziehen und wo sie gegebenenfalls von den üblichen Interpretationen abweichen. Darüber hinaus gilt hier das gleiche wie im letzten Absatz der Antwort bei Argument 5 ausgeführt.

Argument 7: Wo ist denn der Beweis, dass die Astrologie funktioniert?

Antwort: Die Astrologie wird seit Jahrtausenden erfolgreich verwendet. Und erst in jüngster Zeit ist sie bei Mainstream-Wissenschaftlern in Ungnade gefallen. Das hängt auch damit zusammen, dass es unglaublicher finanzieller Mittel bedarf, um astrologische Annahmen zu überprüfen. So ist es statistisch üblich, dass jede einzelne Variable, die getestet werden soll, hinsichtlich Probanden mit 30 bis 100 multipliziert wird, um eine einigermaßen zutreffende Aussage tätigen zu können. Das heißt, wenn ich eine Variable testen will, benötige ich mindestens 30 Versuchspersonen, um eine statistisch auswertbare (objektive, reliabel, valide) Aussage treffen zu können (vgl. Wikipedia: Gütekriterien psychodiagnostischer Verfahren).

In der Astrologie haben wir es im günstigsten Fall mit mehreren Dutzend, im Extremfall aber mit hunderten Variablen zu tun (12 Tierkreiszeichen, 8 Planeten plus Sonne und Mond, 12 Häuser, 12 Aszendenten-Positionen mit 12 verschiedenen Stellungen des Herrschers von 1, 12 Hauspositionen der Sonne, zahlreiche Aspekte, usw.) Unter 10.000 Probanden wäre hier also keine seriöse wissenschaftliche Untersuchung möglich und das kostete sehr viel Geld, das keiner bereit ist zur Verfügung zu stellen.

Außerdem gibt es auch in der Mainstream-Wissenschaft sehr viele Theorien, die noch keinesfalls bewiesen sind und einfach nur geglaubt werden. Nehmen wir das komplexe Beispiel des Bewusstseins. Konservative Wissenschaftler glauben (!) immer noch, das Bewusstsein sei ein Epiphänomen des Gehirns. Insbesondere die Untersuchungen zum Placeboeffekt und zu sogenannten Nahtoderfahrungen belegen jedoch immer eindrücklicher, dass das nicht stimmen kann. Was aber ist Bewusstsein? Ist es wirklich die Basis unserer gesamten Welt, wie etwa die Quantenmechanik nahelegt? Die Antwort ist bis dato: Wir wissen es nicht!

Dennoch tun Wissenschaftler so als wüssten sie es.

Wir haben es in der Astrologie und der Deutung von Geburtshoroskopen auch mit lebendigen Menschen zu tun, die nicht immer so berechenbar sind, wie Wissenschaftler das gerne hätten. Die universitäre Psychologie tut deshalb so, als wäre sie eine Naturwissenschaft, ganz einfach um ernster genommen zu werden. Wahr ist das freilich nicht. Wieso sonst müssten etwa Diagnosekompendien, die in der Psychiatrie und in der Psychotherapie verwendet werden, alle paar Jahre geändert werden? Oder wieso müssen Persönlichkeitstests laufend neu normiert werden, weil ihre Aussagen ansonsten fragwürdig würden? Es gibt beispielsweise eine Persönlichkeitstest aus den 1960-er Jahren, der teilweise leider immer noch verwendet wird, bei dem Sie als Mann nur ankreuzen müssen, dass Sie gerne in die Oper gehen, um in der Auswertung dann gesagt zu bekommen, dass sie ganz sicher homosexuell sind.

Psychologen bemühen sich seit etwa 150 Jahren redlich, als Wissenschaft einigermaßen ernst genommen zu werden. Warum wird dieses Bemühen den Astrologen nicht zugestanden?

Argument 8: Ist Astrologie nicht nur eine andere Form von Fanatismus?

Antwort: Dieses Argument hat seine Berechtigung für eine höchst unseriöse Form von Astrologie, die sich auf Sonnenzeichen und sonst nichts bezieht oder die so tut, als sei Ihr Schicksal unausweichlich festgelegt. Das mag dann vielleicht so klingen: "Verabreden Sie sich nicht mit diesem Mann, denn er ist ein unzuverlässiger Wassermann!", "Treffen Sie sich keinesfalls mit dieser Person, denn sie ist ein sturer Stier", "Saturn-Neptun ist die totale Katastrophe. Eine Pleite ist da vorprogrammiert!"…

Das ist in etwa die Art Astrologie, die in Astro-Hotlines und Astro-Fernsehsendern täglich praktiziert wird. Doch fragen Sie sich einmal selbst, wie viel Wert sie einer 2-minütigen (!) Beratung bei einem Steuerberater, bei einem Psychologen oder einem Unternehmensberater beimessen würden. Offensichtlich keinen sehr großen! Eine 90-minütige, ausführliche astrologische Beratung mit solcher Instant-Astrologie zu vergleichen ist ziemlich unfair.

Und gerade die unkritischen Skeptiker verhindern (auch), dass astrologische Ausbildungen auf eine viel breitere und seriösere, vielleicht sogar wissenschaftliche Basis gestellt werden. Wer meint, in einer zweiwöchigen Ausbildung in die Lage versetzt zu werden, hilfreich mit Menschen arbeiten zu können, ist ein Träumer. Jede Berater-Ausbildung ohne Selbsterfahrung und kürzer als 2 oder 3 Jahre muss so gesehen fragwürdig bleiben.

Gerade Selbsterfahrungseinheiten helfen angehenden BeraterInnen, ihre eigenen Vorurteile kritisch zu hinterfragen und eigene Schattenseiten zumindest einmal aufzuspüren. Ganz nebenbei bemerkt würde eine längere, ein bis zweijährige, Selbsterfahrung auch so manchem Astrologie-Skeptiker gut tun, ganz einfach, um seine eigenen Schattenseiten, Projektionen und Irrationalitäten kennenzulernen.

Argument 9: Astrologie ist Unsinn und die Menschen glauben nur daran, weil sie daran glauben wollen!

Antwort: Das ist mein Lieblingseinwand! Die mantra-artige Wiederholung eines durch und durch dogmatischen Satzes macht eine Aussage, die sich meist wissenschaftlich nennt, nicht wahrer.

Skeptiker führen gerne den Barnum-Effekt (oder Forer-Effekt) an, um gegen die Astrologie herzuziehen. Dieser Effekt meint eine Täuschung durch persönliche Validierung und er entstammt der Psychologie. Gemeint ist damit die Neigung von Menschen, vage und allgemeingültige Aussagen über die eigene Person als zutreffende Beschreibung zu akzeptieren.

Wenn Sie zum Beispiel gehört haben, dass alle Linkshänder Gauner sind und dann von einem Fall hören, in dem ein Linkshänder tatsächlich des Betrugs überführt wurde, bleibt Ihnen diese Nachricht auf ewig in Erinnerung und zwar ganz unabhängig davon, wie viele Rechtshänder ein Verbrechen begehen.

Dieses Argument zeigt übrigens nur, wie wenig sich sogenannte Skeptiker mit Astrologie befassen. Denn jeder gute Astrologe wird sehr präzise Aussagen darüber machen, was Ihre Anlage ist, wie Sie sie am besten verwirklichen, wie Ihr spezifisches Denken und Ihre Gefühle geartet sind etc.

Mit anderen Worten, der sogenannte Barnum-Effekt trifft am meisten auf die Kritiker der Astrologie zu. Sie haben ebenfalls gehört, dass an der Astrologie nichts dran ist und dann haben sie ein höchst unseriöses Beispiel einer astrologischen Deutung aufgeschnappt und fühlen sich bestätigt. Von da an glauben sie, sich nicht mehr die Mühe machen zu müssen, sich auch nur einigermaßen vertiefend mit Astrologie auseinander zu setzen.

Interessant ist ja auch, wie fanatisch und fast schon dogmatisch Skeptiker üblicherweise über die Astrologie herziehen. Gesetzt den Fall, an der Astrologie ist gar nichts dran, wäre es doch sehr viel logischer und vernünftiger, sie einfach zu ignorieren. Aus diesem Grund hat Claude Weiss einmal den Versuch unternommen, die Konstellationen von Astrologiekritikern genauer unter die Lupe zu nehmen. Er fand in den Horoskopen jedes einzelnen vehementen Astrologiekritikers einen sehr starken Neptun (Sonne oder Mond Opposition Neptun, Neptun an einer Achse oder Neptun als Herrscher von 1). Genau das würden wir gemäß astrologischer Deutung auch vermuten.

Herrmann Meyer war der erste psychologische Astrologe, der ausgeführt hat, dass wir unsere Anlagen in der Hemmung, in der Kompensation und in der erlösten (erwachsenen) Form leben können. Lebe ich einen Neptun in der gehemmten Form, so entdecke ich rund um mich her nur Irrationalität, Aberglauben und Schwäche, fühle mich vielleicht sogar davon verfolgt. Lebe ich ihn in der kompensierten Form, so ziehe ich möglicherweise fanatisch gegen Aberglauben und Irrationalität ins Feld, ohne zu begreifen, dass ich selber total irrational argumentiere. Erst die erwachsene Form einer Neptunanlage ermöglicht mir demütig zu sein und zu begreifen, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als unsere Schulweisheit sich träumt! (Den Artikel von Claude Weiss finden Sie unter diesem Link).

Übrigens kenne ich persönlich einige Menschen, die der Astrologie sehr kritisch gegenüberstanden und sie für unglaubwürdig hielten, deren intellektuelle Redlichkeit ihnen aber gebot, sich zunächst einmal damit auseinanderzusetzen, bevor sie sie vorschnell verurteilten. Mancher von ihnen ist heute begeisterter Astrologe!

Literatur

Meyer, Hermann (2006). Das Grundlagenwerk der psychologischen Astrologie. Erkenne deine Licht- und Schattenseiten und die deiner Mitmenschen. Trigon Verlag.

Bildnachweis

Die Bilder stammen von pixabay.com, die Astro-Grafiken wurden mit der Software Sarastro erstellt.

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